Übersetzt von Thomas Waibel
Eine Menge von aktuellen Symptomen verpflichtet uns von neuem Institutionen vorzustellen, zu erinnern, zu projizieren und zu konstruieren. Zeitpunkte, die Ereignisse anzeigen, können uns als Kompass dienen, um die Art der Notwendigkeit zu begreifen, die die Frage nach der institutionellen Schöpfung insbesondere im Raum der europäischen Politik stellt: der 1. Jänner 1994, als die EZLN sich bewaffnet gegen die mexikanische Regierung und gegen die neoliberale Macht in der ganzen Welt erhob. Es sind bereits mehr als 13 Jahre seit jenem Ereignis vergangen, das entscheidend war um das zu verlassen, was Félix Guattari „die Jahre des Winters“ nennen würde. Zeitlich näher liegen die Tage von Genua vom 20-22. Juli 2001, die ohne Zweifel einen Wendepunkt in der Fähigkeit zur politischen Schöpfung der so genannten Bewegung der Bewegungen markiert haben. Die Kriegserklärung an die Bewegung von Seiten der G8 (durch die Regierung Berlusconi) und die Errichtung eines globalen Kriegsregimes im selben Jahr nach den Attentaten vom 11. September 2001 in New York, setzten dem politisch demokratischen Raum ein Ende, den die globale Bewegung zu konstruieren begonnen und der sein Gründungsereignis in Seattle am 30. November 1999 hatte. Wie wir wissen wurde die Bewegung gegen den Irakkrieg von der New York Times als „zweite Weltmacht“ bezeichnet, aber dieses Mal handelte es sich um die Macht der öffentlichen Meinung, um einen neuen Einfluss in den „Meinungsdemokratien“, d.h. um eine domestizierte und neutralisierte Macht. Seitdem sind sechs Jahre vergangen und der politische Raum in nuce, den die Bewegungen vorgeformt hatten und den seither nur mehr Erfahrungen wie der Euromayday offen zu halten vermochten, scheint sich mit Riesenschritten zu verschließen, paradoxerweise vor allem seit die Ablehnung der europäischen Verfassung durch die WählerInnen in Frankreich und Holland den undemokratischen, rein föderativen und zwischenstaatlichen Charakter der europäischen Konstruktion unterstrichen haben, Sarkozy docet.
Politische Machtlosigkeit demnach, organisatorische Schwäche, Zerstreuung von Subjektivität, oder anders gesprochen, Krise der Subjektivitätsproduktion, ihrer Konsistenz und Selbstorganisation. Das scheinen die zentralen Züge der Krise der Bewegung im europäischen Territorium, die sich im großen Maß in deren Unfähigkeit übersetzt in erster Linie lokale und regionale Kämpfe zu entwickeln, um die Machtverhältnisse insbesondere auf dem Gebiet der Prekarisierung des Einkommens und der sozialen Rechte auszudrücken und in allgemeinen Begriffen um den Kampf gegen eine Governance, die eng mit der generellen produktiven Mobilisierung verbunden ist, vom workfare und warfare, das heute die „Sozialpolitik“ und die Arbeitsverhältnisse auf dem Kontinent formiert, dessen Gravitationszentrum die europäische Union ausmacht. […]
Dieser kurzen Aufzählung der „Konjunktur“ zufolge – welcher Nutzen, oder welche heuristische Kraft kann uns das Thema der Institutionen, ihrer Schaffung u/o ihrem Sturz bieten? Nicht wenig, vor allem wenn wir fähig sind, konkrete Probleme in konkreten und aktuellen Situationen zur gleichen Zeit zu beschreiben, in der wir das enorme Archiv der Kritik und der Institutionstheorie in der gegenwärtigen Konjunktur fassen und kontextualisieren, die durch die Neutralisierung der bestimmenden Kraft der Kampfbewegungen markiert wird. In einem Medium, in dem das Leben auf eine solche Weise ebenso politisch wie produktiv ist, können wir Unterscheidungen zwischen der Politisierung der Existenz von Individuen und Kollektiven und den Matrizen einer neuen produktiven Macht (außerhalb vom u/o gegen das Wertmaß) nur formal bestimmen; oder aber, aus der Perspektive des Fassungsvermögens und der Kontrolle der kooperierenden Singularitäten können die Technologien und Dispositive der Biomacht im Netzwerk nur Sequenzen von ökonomischem Wert entsprechend einer sozialen Beziehung zwischen Subjekten bestimmen. Zwischen kreativen Individuen, die fähig sind sich gegenseitig zu affizieren, Macht über die anderen auszuüben (und letztlich eine Veränderung ihres Verhaltens zu erzwingen) den beweglichen Verhältnissen innerhalb einer raum-zeitlichen Öffnung des generalisierten Marktes von Lebensformen entsprechend, der auch die entscheidende Dimension des Projektes ist, in dem sich alle Fähigkeiten des Subjekts verknüpfen müssen, um in der Begrenztheit des Raumes und der Zeit die Ziele der Selbstbewertung zu erreichen. In diesem Sinne erscheint die Form des Individuums für die neoliberale Produktions- und Regierungsontologie ebenso essentiell, wie dessen Reichtum an Relationen, Interaktionen und Erfahrungen etc. Es ist nötig die Hypothese zu formulieren, dass für dieses produktive Individuum das Kriegsregime als Element seiner Lebenswelt innerhalb von bestimmten Parametern der Lebensstabilität sicherlich wie eine Häufung von Risiken und Unsicherheiten, von Informationsdefizit, Angst und Hoffnung funktioniert, aber auch als Ansporn für seine Ergiebigkeit im Netzwerk der totalen produktiven Mobilisierung, als eine konstante Bestätigung der Begrenztheit und der Zerbrechlichkeit des Projektes seiner selbst.
Daher wird eine aktive Auswahl aus den vorhandenen Werkzeugen und Erfahrungen notwendig. Bemühen wir uns um Orientierung. Beginnen wir mit der Bestimmung des Begriffes der „Institution“ selbst. Ich vermute, dass die Thematik der Institutionen eine außergewöhnliche Aktualität im Verhältnis mit dem Problem der sozialen (und letztlich der politischen) Gegenmächte darstellt, mit dem Projekt eines Netzwerks von Gegenmächten, die imstande sind, eine diskontinuierliche und unvorhersagbare Dynamik auszuhalten, von einem konstituierenden Exodus aus dem komplexen Dispositiv Kapitalismus-Governance-Krieg. Was impliziert diese aktive Auswahl? Im großen Maße, wie bereits gezeigt worden ist, eine radikale Verschiebung hinsichtlich der Inhalte und Objekte früherer Perioden, Kontexte und Projekte der Institutionskritik und der Vorstellung einer neuen Welt von Institutionen der Freiheit. Es ist offensichtlich, dass wir außerhalb der Kontextualisierungsbedingungen der weiter oben zitierten Situation Gefahr laufen, aus dem Zylinder einen neuen Bereich hervorzuzaubern, der von den Problemen des Konflikts, der Organisation, der Produktion von Subjektivität und Gegenmacht neuer Bewegungen getrennt ist. Wir laufen dabei Gefahr aus der Not eine Tugend zu machen, indem wir ebenso die Leere, die die kritischen Praktiken verabscheuen oder religiös verherrlichen, wie die solide Neutralisierung des politischen Raumes, die wir auf europäischem Territorium erleben durch einen genrehaften Bezug auf „die Institutionen“ schützen. […]
Institutionen, da capo
Kehren wir aber zur Vokabel zurück. Gehen wir von der institutio und vom instituere und deren äußerster Problematik aus. Institutio verweist uns auf eine Gründung und eine Absicht, ein Projekt, einen begründeten Vorsatz, währenddessen instituere ein Vorbereiten, Verfügen, Etablieren ist, aber auch die Organisation von etwas bereits Existierendem, ein Formen und Instruieren. Ohne Zweifel allzu genrehaft, aber gleichzeitig interessant, um die Frage als produktives Prisma in Angriff zu nehmen. Das Motiv: aus der epistemischen Blockade und dem politischen Imaginären ausbrechen, das sich durch die „Frage der Institutionen“ bestimmt, und diese an Bezüge (oder aber Bilder oder Ikonen) bindet, die so schwer wiegen wie Staatsapparate, Institutionen wie Schule, Gefängnis, Krankenhaus, politische Parteien, Museen usw. und andere öffentliche Ausstattungen. Auf diese Weise können wir zumindest für eine Weile ins Freie des instituere und instituyente treten.
In dem kurzen Artikel „Instinkte und Institutionen“[1], im Zusammenhang mit seiner Arbeit über das Werk von David Hume, bietet Gilles Deleuze einige einfache und nackte Überlegungen über die kreative, positive und affirmative Dimension der Schaffung von Institutionen im Gegensatz zum Gesetz und zur Gewalt der Norm an. Für Deleuze teilt die Institution mit dem Instinkt die Suche nach der Befriedigung von Neigungen und Notwendigkeiten, aber sie unterscheidet sich vom Instinkt in dem Maß, in dem sie ein organisiertes System von Mitteln der Befriedigung darstellt, ein institutionelles Mittel, das a priori die sozialen Formen des Verhaltens und der individuellen Erfahrung bestimmt. Die Institutionen sind im Gegensatz zu den Gesetzen die wichtigsten Strukturen der Intervention im Sozialen, einer affirmativen, nicht begrenzenden und ausschließenden Tätigkeit.
[…]
Klären wir daher das Feld von einer ausschließlichen Fixierung auf das Objekt der „Institution“ im Hinblick auf andere Konjunkturen des Denkens und kritischer Praktiken. Von der Dialektik des nicht-authentischen und entfremdeten Wesens, die noch heute die situationistischen oder neosituationistischen Ansätze bestimmt, aber auch von der institutionellen Kritik in den Kunstmedien und im Kunstaktivismus bis hin zur Analyse der disziplinierenden Institutionen und ihrem Diagramm von Macht und Widerstand (Irrenhaus, Klinik, Gefängnis, Schule) im Zusammenhang mit der offensichtlich politischeren Periode im Werk und in der öffentlichen Aktivität von Michel Foucault. […] [Weil] wir wissen, es gibt „andere“ Foucaults. Das späte foucaultsche Werk, zum Großteil in Nordamerika (USA und Kanada) artikuliert und gelebt, bietet uns Bemerkungen voller Inspiration auch hinsichtlich der institutionellen Schöpfung. Das Auftauchen der Thematik von Techniken des Selbst und deren Verhältnis zur Regierbarkeit, zu den Regierungstechnologien von Bevölkerungen, sind bei Foucault untrennbar von seiner Erfahrung und seiner Beziehung zu den Minderheiten des Begehrens und mit seinem politischen und akademischen Ausdruck seit dem Ende der 1970er Jahre bis zu seinem Tod.[2]
[…] Das Studium des zeitgenössischen Neoliberalismus […] erlaubt es Foucault eine Praxis von Selbstbeschränkung der Regierung zu entdecken, eine Kritik der Staatsraison innerhalb der Problematik der „Regierbarkeit“ selbst. Die Bedingung dieser Selbstbeschränkung ist die Bestimmung eines absoluten Referenten: die „Gesellschaft“, in die sich die Bevölkerungen einfügen. Und in der Gesellschaft lassen sich Dynamiken von Selbstorganisation entdecken, autonome Prozesse hinsichtlich der Regierungsintervention, bis zu dem Punkt, an dem ausufernder Interventionismus, Aufwand und Zunahme von unnötigen gesetzlichen Interventionen zum Scheitern jener Absichten selbst beitragen, die die Problematik der Regierbarkeit stützen.
[…]
Institutionen und Bewegung.
Die „große Taktik“
Kehren wir nun zurück zur Behandlung unserer eigenen zeitgenössischen Probleme und stellen wir die folgende Frage: in welchem Maß kann ein Institutionalisierungsprozess zu einer positiven Verdrängung des neutralisierten politischen Raumes beitragen? Auf andere Weise formuliert: kann eine Anerkennung und eine spezifische Arbeit zur Frage der Schaffung von Institutionen ein bedeutender Faktor im Wachstum der Konfliktpotentiale gegen das Regime des kognitiven Kapitalismus und gegen das Regime von Krieg/Ausschluss sein, das die gegenwärtige Governance im globalen und europäischen Bereich maßgeblich unterhält? Bevor wir den Versuch einer provisorischen Antwort wagen, können wir Kraft aus den Problemstellungen schöpfen, die von dieser Frage inspiriert in den frühen Phasen der Bewegungen nach der „existentiellen Revolution“ von 1968 hervorgebracht worden sind. Das ist der Fall bei den Arbeiten, die Antonio Negri in der kritischen Periode - die sich als fatal erweisen sollte - der Bewegung des sozialen Proletariats in Italien am Ende der 1970er Jahre widmet. […] Bereits im Gefängnis lässt Negri am 7. April 1979 vom blitz eine entscheidende und gegenwärtig praktisch unbekannte Schrift publizieren: Politica di classe. Le cinque campagne.[3] Die Situation zu dieser Zeit war eine vollständige Krise der Strukturen und politischen Linien der unterschiedlichen italienischen Autonomien, aber die zitierte Schrift bemüht sich die Krise in Begriffen einer vollständigen Erneuerungsmöglichkeit der Bewegung zu interpretieren, als Bruch mit den Masken, Instrumenten, Diskursen und archäologischen und fremden Institutionen, mit denen sich die politischen Strukturen der neuen Bewegung bis dahin ausgestattet hatten. Es ging darum, die damalige Krise außerhalb der Begriffe der „Autonomie des Politischen“ und des „je schlechter, je besser“ der terroristischen Gruppen und des Katastrophismus der kapitalistischen Eliten zu interpretieren. Diese Sichtweise der Krise als kreative Krise stützte sich gleichermaßen innerhalb als auch außerhalb der neuen Bewegung auf ein Projekt der politischen Vermittlung als ein Projekt der Konstruktion eines eigenen, angrenzenden und vorteilhaften politischen Raums. […]
Negris Ansicht nach bestand das Problem darin, die Einkapselung der sozialen Gegenmächte aufzubrechen, die von der Bewegung in einem symmetrischen Verhältnis rein militärisch errichtet worden war, aber auch in einem „dialektischen“ Verhältnis, d.h. in Abhängigkeit zur Initiative von Kapital und Parteiensystem hinsichtlich der Zeiten und Räume des Konflikts. Im Grunde wird genau die Schwierigkeit erraten, sich einen „Übergang“ außerhalb der Schematismen vorzustellen, die durch die Beimischung einer „Machtübernahme“ im bolschevistischen Sinne deformiert wurden. Übergang das ist die Ausübung der kollektiven Macht (Normativitätsproduktion der Bewegungen, Fähigkeit sie durchzusetzen) und die Entfaltung der Erfindungskraft, der Macht allgemeiner Kooperation im sozialen Veränderungsprozess. Die Verbindung beider, die Machtausübung und die Verwandlung der Lebensformen, die Befreiung von Produktion und Singularitäten hat sich als unlösbares Rätsel dargestellt.
[…]
Für Negri käme die Auflösung des Rätsels von Seiten der institutionellen Dimensionen, d.h. von den neuen Formen der produktiven Kooperation des sozialen Proletariats, die sich auf den Ausdruck der Mächte der Freiheit und des individuellen und kollektiven Genießens ausrichten, immer offen und expansiv, auf das was Negri die „kommunistische Produktion“ nennt. Diese neuen Formen der Zusammenarbeit sind der Bestimmung einer institutionellen Schöpfung entsprechend untrennbar mit der Erfindung eines proletarischen Unternehmertums verbunden.
[…]
Es handelt sich also um etwas, das wir einen antagonistischen Gebrauch der schumpeterschen „kreativen Zerstörung“ im Bereich der Selbstwertung* proletarischer Subjekte nennen könnten und die Schaffung von Institutionen als Mittel der Selbstorganisation dieser Prozesse. […] Der Antrieb dieser Institutionalität ist für Negri die negative Arbeit, „der intellektuell und materiell bestimmte Gehalt der Ablehnung der gegenwärtigen sozialen Organisation.“ […]
[Trotz der] definitiven Niederlage der Bewegungen des sozialen Proletariats und der Minderheiten des Begehrens in Italien und in Europa während der 1980er Jahre, begleitend und parallel zur vollständigen produktiven Unterordnung der Gesellschaft (und des Lebens und schließlich der Subjektivität) in den Kapitalprozess, der die extreme politische Schwächung der an die Arbeit gebundenen Identitäten mit sich brachte, […] wäre es äußerst schwierig, die Gültigkeit und Dringlichkeit der „Konstruktion von Zentren alternativer und unabhängiger Projektivität** im Sozialen zu bestreiten, von Gemeinschaften negativer Arbeit, vollständig frei und antagonistisch in Bezug auf die Programmierung der Reproduktion von Befehlsmacht“ [so wie sie Negri vorschlägt]. Ebenso wie die inspirierende Kraft des Vorschlags einer institutionellen Schöpfung als Element einer „großen Taktik“ von Wiedererrichtung der (politischen Kapazität von) gegenwärtigen antisystemischen Bewegungen.
Niemandem bleibt der schwierige (anthropologische, ethische und politische) Status der neuen kooperativen, kognitiven, relationalen und affektiven Arbeitskraft verborgen, die aus dem Zusammentreffen von heterogenen historischen Prozessen entstanden ist. Er ist ebenso unermesslich wie die großen Ablehnung der fordistischen Arbeit von Seiten der antisystemischen Bewegungen der 1960er Jahre und die postfordistische Restrukturierung der Gesellschaft seit dem Anfang der 1980er Jahre, oder dem Impuls zur Verschulung der Massen vor und nach 1968 in Europa und der neuen Prekarität der Subjekte, deren lebendige Arbeit grundlegend kognitiv, relational und affektiv ist. Es handelt sich um Prozesse, deren begleitende Effizienz neue hybride und monströse Wesen ohne Ausschluss von katastrophischen Ergebnissen hervorgebracht hat, definitiv vom organischen Rahmen der kapitalistischen Modernität aber auch von den emanzipatorischen Gegenmodellen alternativer Modernität entfernt, seien diese aus dem radikalen politischen Liberalismus oder dem Sozialismus hervorgegangen.
In unseren Tagen bringt die zitierte Krise der Arbeitsidentität, ihre Verwechslung mit der vitalen Tätigkeit von Individuen zusätzliche Probleme für den Entwurf einer institutionellen Neuschöpfung mit sich. Während in der Konzeption von negativer Arbeit, die Negri in den zitierten Schriften entwirft, die Verhaltensweisen der Selbstwertung von proletarischen Subjekten eine zeitliche Dimension festlegen, die rigide dualistisch ist, transitorisch und als Entwicklung der Fähigkeiten zum Kommunismus der Menge von Ausgebeuteten zu deren Selbstbestimmung führt, […] stellt sich die lebendige Arbeit heute von vornherein als Vielheit dar und die Entfaltung von gemeinsamen kooperativen Fähigkeiten ist untrennbar von der Vereinzelung jedes einzelnen ihrer Akteure. […] [Deshalb aber] sind Modelle entstanden, Agenten zusammenhängender Äußerungen von anderen Machenschaften des Wissens, Kooperation und politischer Artikulation. Bis zu dem Punkt, an dem es ex post möglich wird, eine Gegengenealogie zu entwerfen, eine Diagrammatik und eine Programmatik dieser Kombinationen, indem besonderer Wert auf die Diskontinuitäten der Subjektivierung, der Wiederangeignung der kooperativen Zusammenhänge und die Schaffung von neuen politischen Maschinen gelegt wird. Es fehlt nicht an Erfahrungen, die sich in verschiedenen Gegenden Europas bemüht haben aus ihrem kommunikativen, relationalen, formativen und kreativen Leben ein politisches Leben zu machen, das heißt ein Leben, das auf der Schnittfläche von Singularität und Gemeinsamen gemacht wird. Institutionen wie die besetzten sozialen Zentren oder die politischen Formen der globalen Mobilisierung, der Gebrauch des Internet*** oder die umgekehrte juristische Technik von copyleft-Lizenzen, die hacker-Kooperativen oder die Gruppen und Netzwerke von Forschung-Aktion, die in den (prekären) Zwischenräumen einer Universität in Krise und praktisch definitiver Restrukturierung zu wachsen begonnen haben.
Daher zeigt sich die Institutionalisierung der Bewegung als ein Mittel, aber als ein Mittel der Selbstbestimmung, der freien Konstitution von individueller und kollektiver Subjektivität, ausgehend von einer Wiederaneignung der Produktions- und Reproduktionsbedingungen seiner selbst. […]
Gut, diese institutionelle Revolution ist von der Fähigkeit Gegenmächte zu artikulieren unabtrennbar. Oder, anders gesagt, von der Fähigkeit den metropolitanen Streik gegen die totale produktive Mobilisierung der Bevölkerungen durchzusetzen. Wäre es etwa möglich eine Niederlage des Regimes von Krieg/Ausnahme außerhalb dieser Fähigkeit zur Ausübung einer kollektiv und ethisch regulierten Kraft gegen die Gewalt der totalen metropolitanen Mobilisierung zu denken? Diese Art von Streik kann nur das Ergebnis von Versuchen und Irrtümern sein, von materiellen Prozessen der Verbindung und Zusammenarbeit, von multilateralem networking der Vielheiten, die die lebendige Metropolenarbeit heute unumkehrbar ausmachen. […]
Institution als
politisch-produktive Maschine und existentielles Territorium. Für die
unmittelbare Gegenwart
Dennoch, die Vielheit ex ante der Lebensformen und der Figuren lebendiger Arbeit beinhaltet weder notwendigerweise ihren antagonistischen Wert, noch ihren Widerstand gegen die Produktion von Lebensformen, die dem kapitalistischen Kreislauf von Nachahmung und Differenzierung unterworfen sind. Genau genommen ist unser Problem ebenso das von Konsistenz und Resistenz gegen die Walzen der Produktion politischer Subjektivität, wie das ihrer „Transversalitäts-„ Koeffizienten und ihrer Bereitschaft zur Erfahrung von Metamorphose. Darum bestimmen wir ein viel reichhaltigeres Konzept von Subjektivitätsproduktion als jene, die beim Großteil der Gruppen und politischen Bewegungen in Gebrauch sind. Diese verhindern nicht nur die Subjektivitätsproduktion im vor- und transpersonalen Bereich von der totalen produktiven Mobilisierung zu unterscheiden, sondern sie verschmähen und verdecken auch eine Myriade alltäglicher Erfahrungen, in denen die Reize der Freiheit ausgespielt werden, die Verwandlung in den mikrophysischen Registern der Wahrnehmung, des Affekts und der agencements der nicht-signifikanten Aussage jedes einzelnen Subjektes und dessen Beziehungen zu den produktiven und kommunikativen Netzwerken, die die materielle und maschinistische Stütze der „Kooperation der Gehirne“[4] darstellen.
Félix Guattari bietet uns eine formale Definition der Subjektivitätsproduktion, die dem entspricht, was er den Prozess der „Metamodellierung“ nennt, d. h. eine theoretische Diskursivität, die fähig ist das Maximum an Beschreibungen oder Kartographien ontologischer Ordnung aufzunehmen. Damit rettet er den inhärenten Pluralismus der kartographischen Vorgangsweise, überschreitet die etablierten Gebiete und vermeidet die antiproduktiven Einschränkungen der Legalität eines jeden einzelnen umkämpften Paradigmas.[5] Für Guattari ist die Subjektivität ein Konsistenz- und Existenzeffekt, der aus der Agglomeration von Einheiten resultiert, die wir vier ontologischen Funktionen oder Faktoren entsprechend kartographisieren können: die materiellen und semiotischen Flüsse, die konkreten und abstrakten Maschinismen, die die Flüsse bearbeiten, die unkörperlichen Universen von Referenz und Wert, die an jedes agencement der Subjektivierung grenzen und last but not least, die prekären und begrenzten existentiellen Territorien. Diese letzteren sind die entscheidenden Elemente in der gegenwärtigen Subjektivitätsproduktion und darum stehen sie im Zentrum der Probleme von Widerstand und Autonomie neuer politischer Schöpfungen. […] Diese Subjektivitätsproduktion, die ebenso ethisch wie politisch am Bruch und am Kampf gegen deren Vereinnahmung, Kontrolle und Ausbeutung durch die Dispositive des neuen Kapitalismus orientiert ist, muss in der Lage sein mit den Zeichenregimes und kapitalistischen Semiotiken „umzugehen“ in denen sie sich „badet“, die sie erfüllen und verzerren und die in pragmatischer Montage die direkt kapitalistischen Agenturen und Institutionen der Aussage mit den Bemühungen der individuellen u/o kollektiven Vereinzelung verknüpfen. […]
Nun können wir uns fragen: könnte die Institution ein privilegierter topos nicht kontrollierter Subjektivitätsproduktion sein und gleichzeitig deren ethische Behandlung und Sorge um Konsistenz? Und hieße dies nicht zur selben Zeit für die Institution deren permanente Öffnung, deren ständig kritischen und prozesshaften Zustand, der den Unterbrechungen durch die Metamorphose und den neuen agencements der Aussage und des Lebens unterworfen ist?
In diesem Sinne hat es nicht an Erfahrungen gemangelt, die, wie wir wissen, eng mit der Herausbildung der kartographischen Werkzeuge der Schizoanalyse und der Prägung von Begriffen wie „Transversalität“ oder „Gruppensubjekt“ verbunden sind. Die Transversalität ist heute beinahe ein Requisit der technischen Ausrüstung von Gruppendynamik und Abteilungen für menschliche Ressourcen etc., aber es erübrigt sich zu sagen, dass es sich dabei um eine Verzerrung des Konzepts handelt, für die im großen Maß die „systemische“ und offizielle Abdrift der Strömung von institutioneller Analyse verantwortlich gemacht werden kann, ein Problem, dessen Guattari sich in der Schaffensperiode dieser Begriffe bewusst war.[6] Daher ist es interessant uns daran zu erinnern, dass die Transversalität „in der Gruppe eine gegensätzliche Dimension zu jenen Strukturen ist, die eine pyramidische Hierarchie hervorbringen, widersprüchlich zu Formen sterilisierender Botschaftsübermittlungen.“ […]
Die Prägung der Begriffe von Transversalität und Gruppensubjekt fand innerhalb eines politischen, institutionellen und existentiellen Abenteuers statt, das relativ bekannt ist. Nicht so bekannt ist die Besonderheit der institutionellen Intervention, die die bande à Guattari auf die Füße stellte, einfach um politisch zu handeln, denken, schreiben, intervenieren, und sich aus den Apparaten zur Vereinnahmung intellektueller Arbeit und politischer Militanz herauszuhalten. Die entscheidende und grundlegende Erfahrung dieser Beherrschung der Unternehmungen der politischen Minderheiten und der Subjektivität war das Cerfi (Centre de études, recherches et formation institutionelles). François Fourquet, einer seiner Gründer erzählt:
„Das Cerfi wurde 1967 gegründet, um dank der Aufträge zur Sozialforschung die Funktionen eines Bundesorganismus zu finanzieren, des FGERI (Fédération des groupes d’études et de recherches institutionelles). […] Im Unterschied zu den paralysierten Apparaten der kommunistischen Partei und der linken Organisationen, im Gegensatz zu den Militanten, die von den habituellen Hierarchien dieser Apparate fasziniert und verblödet waren, […] handelte es sich darum, ein neues Geschlecht von Militanten auszubilden, die fähig waren keine Partei, sondern ein Netzwerk von autonomen Gruppen zu beleben, die untereinander diskutierten, gemeinsam handelten und außerdem fähig waren, den unbewussten Puls zu erkennen und zu verstärken, dessen Ablehnung für uns einer der wichtigsten Gründe für die politischen Sackgassen der linken Grüppchen war.“[7]
Eine andere Gründerin, Anne Querrien, beharrt auf den Dimensionen des Cerfi als agencement des Lebens für ein kleines Netzwerk von Intellektuellen und militanten Technikern. Heute fällt es schwer zu verstehen, dass eine kleine Gruppe von Radikalen Forschungsaufträge von französischen Ministerien erhalten und mit völliger Freiheit das tun konnte, was sie wollte. Das ermöglichte an die zwanzig Personen zu leben, zu forschen und politisch aktiv zu sein und darüber hinaus erhielten sie den Auftrag, das staatliche Unbewusste selbst der „fortgeschrittenen“ Funktionäre zu „analysieren“, für die sie arbeiteten:
„In gewisser Hinsicht war das Cerfi auch der Widerstand gegen unsere eigene Tendenz Funktionäre zu werden, Universitätsangestellte und Gewerkschafts- oder Parteifunktionäre. […] Unsere Leben werden vielleicht als Scheitern angesehen, aber vielleicht auch als kurzes Zeugnis dafür, dass Widerstand möglich ist. […] Die wichtigste Hypothese von Félix und mir selbst war es, dass unsere institutionellen Geber ebenso schizoid waren wie wir selbst und dass unsere Schizoanalyse sich nicht auf das Arbeitszimmer des Analytikers, die Gemäuer der Klinik oder das Innere unserer Gruppe beschränken sollte […] Damit waren wir weder innerhalb noch außerhalb der Macht, wir hatten eine schizoanalytische Beziehung mit einigen Leuten innerhalb der Machtstrukturen, die ihrerseits Beziehungen untereinander hatten. […] Der Maßstab unseres Versuchs war zu gering, um lange Zeit andauern zu können. Der globale Kontext stellte die Kräfte der Macht wieder her und unsere intellektuelle Guerilla leistete vielleicht nicht mehr, als einige Gegenströmungen zu verstärken.“[8]
Heute geht es darum diese Gesten, Anreize und Tätigkeitsformen unter den Bedingungen neu zu erfinden, die die unseren sind. Unser Problem ist äußerst konkret: aus den aktiven Minderheiten der intellektuellen und künstlerischen Arbeit die Betreiber einer Wiederankurbelungsperspektive der Bewegung zu machen.[9] […]
Vor allem geht es darum, die Experimentalformen in den erwähnten Bereichen zu fördern, im Bezug auf die Bindung kreativer Vermögen durch die neuen Machtausformungen in Netzwerken, die Marktinstitutionen des kognitiven Kapitalismus, die juridischen Strukturen des Arbeitsmarktes. Die Module und Gussformen des Ausdrucks und der subjektiven Identifikation sind den neuen Deklinationen des besitzenden neoliberalen Individuums eingeschrieben, sind jetzt kreativ, kooperativ und Eigentümer eines (fixen) Kapitals, das grundlegend in sich selbst und in seine Fähigkeit zur Anpassung und Unterscheidung der Möglichkeiten der Marktsituation eingeschrieben ist.
Ein anderes Hauptproblem, das wir meiner Ansicht nach vor uns haben, ist die Konstruktion von wahrhaften Netzwerken der Forschung, des Denkens und der politischen Aktion. Nicht exklusiv, nicht identitär, nicht „aktionistisch“ und „kampagnenhaft“. Netzwerke, die letztlich über die Banalität der „neuen Paradigmen“ hinausgehen und die mit Leidenschaft die Frage ihrer destruktiven und konstitutiven Effizienz planen; die wissen sollen, wie angemessene, begrenzte und irreverente politische und kommunikative Kriegsmaschinen entwickelt und geboren werden.
Es geht darum, ein in vielen Aspekten neues Feld von Erfindung, Organisation und politischem Wachstum zu konstruieren, das durch die Selbstorganisation und die Institutionalisierung der kollektiven Produktion und Wissensverarbeitung durchgeht. Wir haben auch darüber gesprochen, dass es die Mit-Ausdehnung dieser Dynamik selbst hinsichtlich des networking der kollektiven prekären Intelligenz ermöglicht unsere Kräfte anzuwenden, unsere Werte der Neukombination in einer Vielheit von metropolitanen Räumen zusammenzusetzen: von den Universitäten zu den sozialen Zentren; von den Museen und den Kulturagenturen zu den Peripherien, in denen die Gruppen und Kooperativen von Erziehern, Sozialarbeitern und interkulturellen Mediatoren mit Kontroll- und Katastrophenregulierungsfunktionen reichlich vorhanden sind. Die ethische und politische Subjektivierung dieser Bereiche ist eine Notwendigkeit und Aufgabe, die in unseren Händen liegt. Es ist bereits ein ausreichendes Stück Weg von verschiedenen und heterogenen Kollektiven zurückgelegt worden (Hacker, Infokünstler, unabhängige Musiker, Stipendiaten, Forscherinnen, etc.), um vom sprachlosen Erstaunen und der Aufzeichnung zur praktischen Anwendung von Initiativen überzugehen, die die Strömungsrichtung verändern: von der Offensive des Privateigentums zur Rekombination der Gemeinschaften von Infoproduktion und Schöpfung und von Forschung und Ausbildung (in einer noch zu schaffenden öffentlichen Sphäre). Ein „aguascalientes“, ein „caracol“**** der Kooperation von Gehirnen.
[…] Letztlich kommt es darauf an eine Machart zu konstruieren, die, wenn auch nicht buchstäblich gewerkschaftlich, so doch zumindest dazu fähig ist, ausgehend von einem kollektiven, institutionellen und polyphonen Sprecher, der hinsichtlich der Institutionen des kognitiven Kapitalismus und der Kapitalisierung des produktiven und ästhetischen Mehrwerts (Sensibilitätsproduzenten) autonom ist, die Vormundschaft und die Garantie für die neuen Rechte zu fördern. [Es kommt darauf an] den Kampf gegen die Ausbeutung im kognitiven Kapitalismus ebenso zu fördern wie die Praxisanwendung von Prototypen kollektiver Subjektivierung „der Klasse“ die fähig sind, in ihrer Mitte alle Vielheit und Verschiedenheit der neuen Kräfte gegenwärtiger lebendiger Arbeit aus der Perspektive und Förderung maximaler existentieller Singularität eines jeden einzelnen ihrer Komponenten einzuschließen. Noch konkreter handelt es sich darum, von Seiten der Kooperationsnetzwerke einen Status durchzusetzen, um in erster Linie die Individualisierung der Zusammenarbeit mit den Institutionen zu durchbrechen, die eine der wichtigsten Triebfedern für die Verletzlichkeit und die Spaltung der kollektiven Intelligenz ist. Wie? Indem von Anfang an die Verhandlung und der Vertragsabschluss als ein Netzwerk von begrenzter, konkreter aber offener und in seiner Eigendefinition politischer Kooperation durchgesetzt wird. Die Figuren des Kurators, des/der StipendiatIn und ForscherIn in zügelloser Konkurrenz um eine Stelle oder um die Anerkennung eines Projekts, der/die Prekarisierte, der/die mit Unterbrechungen in Museen und Kulturinstitutionen unter denselben Bedingungen wie in jedem Arbeitsmüllunternehmen tätig ist, während er/sie einige Monate später wieder mit demselben Museum oder derselben Institution zusammenarbeiten könnte, dieses Mal mit dem Status eines „Künstlers“ oder eines „kreativen Aktivisten“ unter entschieden anderen und besseren Bedingungen, etc. Angesichts dieser Praktiken handelt es sich darum, einen Kollektivvertrag und die autonome Bestimmung der Mittel von Seiten des Kooperationsnetzwerks und der künstlerisch-intellektuell-politischen Arbeit durchzusetzen (die sich, das versteht sich von selbst, anstrengen muss, um sich als eine Institution neuen Typs, keine Gewerkschaft, keine Partei, kein „kreativer Club“, sondern als eine neue politische Maschine zu konstruieren). In zweiter Linie handelt es sich darum das Gemeineigentum aller Produkte der Arbeit kollektiver Intelligenz im Netzwerk ausgehend vom Eigenen durchzusetzen. Der tägliche Gebrauch, der juridische Kampf in Beziehung auf die Lizenzen des copyleft, die Debatte und Verhandlung mit den Betreibern der Wissensinstitutionen und die Kunst, diese Produkte nicht privatisieren zu lassen, ist ein weiteres zentrales Element dieser neuen „permanent zu schreibenden Charta der Rechte“. Es ist denkmöglich, dass auf diese Weise in den kommenden Jahren das Panorama der Prekarisierung der Subjektivierung und der politischen Organisation der lebendigen „immateriellen“ Arbeit in den metropolitanen Regionen von Europa eine vorteilhaft spürbare Wende zur monströsen Wiederkehr des Kampfes und der Klassenkonstitution (immer als Vielheit) des Gemeinsamen nehmen könnte.
[1] Gilles Deleuze, „Instinkte und Institutionen“, Die einsame Insel: Texte und Gespräche, Frankfurt/M: Suhrkamp 2003, S. 24-27.
[2] Vgl. „Michel Foucault, ein Interview: Sex, Macht und die Politik der Identität“, Interview mit B. Gallagher u. A. Wilson, Toronto, Juni 1982, in: Schriften in vier Bänden: Dits et écrits IV, 1980-1988, Frankfurt/M: Suhrkamp, 2005, S. 909–924; Die Geschichte der Gouvernementalität I: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, Frankfurt/M: Suhrkamp, 2004; Die Geschichte der Gouvernementalität II: Die Geburt der Biopolitik, Frankfurt/M: Suhrkamp, 2004. Eine ausführliche Studie dieser foucaultschen Kurse findet sich in: Maurizio Lazzarato, Por una política menor, Traficantes de Sueños, Madrid, 2006.
[3] Antonio Negri, Politica di classe, Macchina Libri Edizioni, Milán, 1980.
* Im Original: autovalorización, ebenso lesbar als „Selbstwertschätzung“, oder auch „Selbstinwertsetzung“ (Anm.d.Übers.).
** Im Original: proyectualidad, Wortschöpfung, etwa einer „Projekthaftigkeit“ entsprechend (Anm.d.Übers.).
*** im Spanischen wird das Internet auch als Netz von Netzen (red de redes) bezeichnet. (Anmer.d.Übers.).
[4] Vgl.: Maurizio Lazzarato, Por una política menor, op. cit.
[5] Vgl.: Félix Guattari, Chaosmose, Galilée, París, 1992 (span. Version: Caósmosis, Manantial, Buenos Aires, 1996).
[6] Vgl.: Félix Guattari, „La Transversalidad“ (1964), Psicoanálisis y transversalidad, Siglo XXI, Buenos Aires, 1976.
[7] François Fourquet, „La acumulation du pouvoir ou le désir d’Etat“ (1981). Ein Auszug aus diesem Text findet sich in: http://multitudes.samizdat.net/article2751.html.
[8] Anne Querrien, Cerfi, 1965-1987 (2002), einsehbar in: http://www.criticalsecret.com, n° 8-9.
[9] Vgl. den jüngst publizierten Artikel Micropolitique des groupes, von David Vercauteren (in Zusammenarbeit mit Thierry Müller und Oliver Crabbé), Forcalquier: HB Editions, Mai 2007. Das Buch schafft theoretische Werkzeuge für die Schizoanalyse der Pragmatik militanter Gruppen und stützt sich auch in narrativer Hinsicht auf eine kollektive Erfahrung von zehn Jahren gemeinsamer Arbeit in den neuen Bewegungen Belgiens.
**** Knotenpunkte im zapatistischen Netzwerk autonomer Selbstverwaltung (Anm.d.Übers.).