Brauchen wir einen neuen Modus der Kritik?

Kritik wird in den jüngst vergangenen Jahren nicht einfach nur praktiziert - und von vielen Seiten praktiziert. Kritik ist mittlerweile Gegenstand verschiedener Arten von Reflexion. Geprüft wird, welche logische Redeposition der Kritiker für sich und sein Wissen in Anspruch nimmt (M. Walzer), welche Funktion sie hat (Foucault), welche Arten von Argumentation sie verwendet (Boltanski), auf welchen Gegenstand sie geht (Adorno, Bollenbeck). Es gibt aber einen Gesichtspunkt, der immer noch wenig bedacht ist. Dieser Gesichtspunkt betrifft die gesellschaftspolitische Bedeutung der Kritik: was ist ihre Teleologie? Die Vermutung ist, dass ein großer Teil der Kritik nicht mehr will als Verflüssigung statisch gewordener Verhältnisse. Vielleicht hat nur Foucault mit einer solchen Konzeption gebrochen, die im Verhältnis von Statik und Dynamik verharrt. Das soll geprüft und es soll für eine neue Konzeption der Kritik plädiert werden.

Alex Demirović

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